Agenda 2020: Interdisziplinäre Künstlerworkshops auf dem afrikanischen Kontinent

Das Thema Kultur erscheint nicht explizit auf der deutsch-französischen Agenda 2020. Die Mitglieder des Deutsch-Französischen Kulturrates bedauern, dass sie als Beratungsgremium der beiden Regierungen nicht in die Planung eines eigenen Kapitels Kultur eingebunden wurden, sehen aber die Chance, Punkte für eine deutsch-französische Kulturagenda zu formulieren und darin die Erfahrungen aus konkreten Projekten und theoretischen Erörterungen einfließen zu lassen. Diese Agenda kann der Arbeit des Rates eine langfristige Perspektive eröffnen.

In der Agenda 2020 werden unter Punkt 5 „Engere Kontakte zwischen unseren Bürgern“ einige Vorschläge und Wünsche aufgelistet, die für die Arbeit des DFKR von Interesse sind, z.B.:

  1. …es sollte jungen Menschen in Deutschland und Frankreich auf freiwilliger Basis ermöglicht werden, an sozialen und Gemeinschaftsprojekten im Partnerland und international mitzuarbeiten.
  2. Schaffung eines gemeinsamen kulturellen Raums in Europa (…), indem wir neue Förder- und Austauschprogramme für Künstler*innen, Vertreter*innen kultureller Einrichtungen (…) schaffen.

Den Mitgliedern des Rates zufolge, sollten künftig deutsch-französische Kulturprojekte, wie in der Agenda 2020 empfohlen, verstärkt auch in weiteren Ländern stattfinden. Vorgeschlagen wird hier die Durchführung von Workshops auf dem afrikanischen Kontinent.
In den letzten dreißig Jahren haben Deutsche und Franzosen prioritär in Europa kooperiert, z.B. mit der Gründung des Weimarer Dreiecks oder der Planung eines gemeinsamen Kulturinstituts in Moskau. Eines der Ziele der Workshops ist eine verstärkte Kooperation zwischen deutschen und französischen Kulturinstitutionen in afrikanischen Ländern, z.B. im frankophonen West- oder in Nordafrika, wo die französische Kulturpolitik sehr aktiv ist, aber auch im anglophonen südlichen Teil des afrikanischen Kontinents, wo Deutschland schon lange präsent ist. Die Kulturinstitute beider Länder werden in die Vorbereitung und die Organisation involviert; vor Ort wird jeweils eine lokale Institution ausgesucht, die den Workshop mitgestaltet und beherbergt.

Der Rat begrüßt die Umsetzung eines ersten deutsch-französisch-afrikanischen Workshops durch die Akademie Solitude im Jahr 2012 in Rabat. Das Künstler*innenteam erarbeitet im Vorfeld ein Thema, das als Leitfaden während des Workshops interdisziplinär verfolgt wird. Im Workshop selbst wie auch für die öffentliche Präsentation, die am Ende des Workshops möglich sein sollte, ist die Integration der einzelnen Disziplinen, Sprachen und Kulturen Bestandteil des Vorhabens. Wichtig ist dabei, dass die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen reflektieren und diskutieren können.







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